Lohn-Silvester für Frauen: 18 Prozent Entgeltlücke sind kein Grund zum Korkenknallen
Pressemitteilung06. März 2025
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Frauen müssen in der Arbeitswelt noch immer hohe Hürden überwinden. Das macht die eigenständige Existenzsicherung der meisten Frauen fast unmöglich. Das wollen wir ändern.
Frauen tragen die Hauptlast der unbezahlten Sorgearbeit für Kinder oder zu pflegende Angehörige. Weil sie dafür im Job aussetzen oder in Teilzeit arbeiten, verdienen sie weniger, unterbrechen ihre Karrieren und erhalten später weniger Rente. Hier sind umfassende Aufklärungs- und Beratungsangebote zu Elternzeit, Pflege, Qualifikationserhalt und Rückkehr in den Beruf nötig – für Beschäftigte wie für Unternehmen.
Auch wenn die rechtliche Gleichstellung auf dem Papier längst erreicht ist, ist die faktische Gleichstellung noch lange nicht in Sicht. Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen stagniert in Hamburg bei 18 Prozent und liegt damit über dem Bundesdurchschnitt von 16 Prozent. Viele arbeiten in unfreiwilliger Teilzeit oder Minijobs, nehmen geringere Aufstiegsmöglichkeiten sowie Gehaltseinbußen in Kauf und haben dann im Lebensverlauf weder genügend Geld für eine eigenständige Existenzsicherung noch für eine auskömmliche Rente. Um das zu ändern, steht Gleichstellung als Querschnittsthema bei uns oben auf der politischen Agenda. Wir bringen unsere Forderungen direkt in die aktuelle Ausgabe des gleichstellungspolitischen Rahmenprogramms oder in die Hamburger Fachkräftestrategie ein. Wir streiten für die Novellierung des Entgelttransparenzgesetzes und die Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, damit der Prekarität in diesem Bereich ein Ende gesetzt wird.
Die gezielte Förderung von Frauen insbesondere für Handwerksberufe und Berufe mit den Schwerpunkten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist vonnöten – auch damit der sozialökologische Wandel weiblicher wird. Damit bisher noch männerdominierte Branchen für Frauen dauerhaft attraktiv sind, braucht es darüber hinaus eine faire Betriebskultur, die frei von Sexismus ist. Es besteht auch im Eigeninteresse im Sinne des Recruiting Handlungsbedarf bei der Sensibilisierung von Betrieben, damit sexistische Denkmuster und Verhaltensweisen abgebaut werden. Es ist wünschenswert, in Hamburg eine übergreifende Strategie zur gendersensiblen Umsetzung von MINT-Projekten einzuführen.
Frauen tragen die Hauptlast der unbezahlten Sorgearbeit für Kinder oder zu pflegende Angehörige. Weil sie dafür im Job aussetzen oder in Teilzeit arbeiten, verdienen sie weniger, unterbrechen ihre Karrieren und erhalten später weniger Rente. Hier sind umfassende Aufklärungs- und Beratungsangebote zu Elternzeit, Pflege, Qualifikationserhalt und Rückkehr in den Beruf nötig – für Beschäftigte wie für Unternehmen. Das kann durch städtische Kampagnen und Angeboten von gezielter Sensibilisierungsberatung unterstützt werden. Überdies muss das Kita-Gutschein-System an seinen Bedarfen gemessen, überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.
Sexismus, geschlechtsspezifische Gewalt oder Diskriminierung am Arbeitsplatz sind nach wie vor ein großes Problem - mit weitreichenden Folgen für die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der Betroffenen. Daher sollte der zukünftige Senat die Prävention stärker in den Arbeits- und Gesundheitsschutz integrieren und die zuständigen Arbeitsschutzstellen gezielt für das Thema sensibilisieren und schulen.
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